Das Lernen
Wer richtig lernt, kann viel erreichen! Um Wissen nicht nur reinzupauken, sondern auch zu behalten, dazu muss man ein paar Dinge beachten.
Individuelle Förderung
Die Förderung von Schülerinnen und Schülern an unserer Schule wird von allen als ein grundlegender pädagogischer Auftrag der Schule und als elementares Prinzip eines jeden Unterrichts verstanden. Das übergeordnete Ziel ist das selbstständige und eigenverantwortliche Handeln der Schülerinnen und Schüler im Sinne eines selbst gesteuerten und lebenslangen Lernens.
Förderkonzept
Auf der Grundlage unserer Leitidee ist es unser Ziel, ein lernförderliches Klima zu schaffen, das nachhaltiges Lernen sowohl im fachlichen als auch im sozialen Bereich allen Schülerinnen und Schülern ermöglicht.
Schule bedeutet für uns Lernort und Lebensraum, in dem wir unsere Schülerinnen und Schüler in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, bei der Entfaltung besonderer Begabungen und beim Abbau von Lern- und Leistungsdefiziten so weit wie möglich durch unsere Lernangebote individuell unterstützen.
Die individuelle Förderung an unserer Schule baut sich auf drei Schwerpunkten auf:
Persönlichkeit fördern
Übergänge begleiten und fördern
Fachliche Kompetenzen fördern
1. Persönlichkeit fördern
Nachhaltiges Lernen kann nur in einer ruhigen und friedlichen Atmosphäre stattfinden, und das erfordert einen respektvollen Umgang miteinander.
In den verschiedenen Angeboten lernen die Schülerinnen und Schüler sich in ihrem „Unterschiedlich-Sein“ zu akzeptieren, so dass sich jedes Kind in der Schule bzw. in der Klasse angenommen und gut aufgehoben fühlt. Dazu müssen Konflikte gewaltfrei gelöst, Vertrauen und gegenseitige Hilfe aufgebaut werden. Im Sinne einer ganzheitlichen Erziehung zu einer mündigen Persönlichkeit zählen auch Aspekte wie Stärkung der Wahrnehmung und Ausdrucksfähigkeit, gesunde Ernährung und sportliche Aktivitäten.
2. Übergänge begleiten und fördern
Ein weiterer Schwerpunkt unserer individuellen Förderung ist die intensive Begleitung beim Eintritt in unsere Schule, weil wir glauben, dass nur ein angstfreier und sanfter Übergang von der oft „familiären“ Grundschule zum komplexen System der weiterführenden Schule gute Lernvoraussetzungen schafft.
Des weiteren begleiten wir unsere Schülerinnen und Schüler intensiv bei der Berufswahlvorbereitung, die in Klasse 8 beginnt und sich fortlaufend mit unterschiedlichen Aktionen und Arbeitsgemeinschaften bis zum Schulende fortsetzt. Das Ziel dieser Maßnahmen ist der Erwerb von Kompetenzen, die es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, ihre berufliche Zukunft eigenverantwortlich zu erschließen und zu gestalten.
3. Fachliche Kompetenzen fördern
Die Klassenarbeitsergebnisse in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch in allen Jahrgangsstufen dienen als Grundlage für die individuelle Förderung. Nach jeder Klassenarbeit erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Diagnosebogen, auf dem sie ihre Stärken und Schwächen mit den geforderten Leistungen abgleichen. Zusätzlich wird ihnen Aufgabenmaterial ausgehändigt, das der letzten Lerneinheit entspricht und in einer bestimmten Zeit bearbeitet werden muss.
Des Weiteren geben Testergebnisse Auskunft über den spezifischen Förderbedarf einzelner Schülerinnen und Schüler, die in den zusätzlichen Förderstunden mit Hilfe von Förderplänen und entsprechend aufbereitetem Material ihre Defizite abbauen.
Individualisierende Lernformen im regulären Unterricht fördern die Motivation, unterstützen den Lernprozess und erhöhen so die Leistungserfolge.
In den unteren Jahrgängen wird Grundlegendes in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch aufgearbeitet, geübt und vertiefend ausgebaut, um die Basis für die bestmögliche Entwicklung der Leistungspotenziale zu schaffen.
Naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen und Schüler haben bereits in Klasse 5 die Möglichkeit, den Profilzweig MINT zu wählen und im Neigungsschwerpunkt Biologie des Wahlpflichtbereiches I ihre Motivation und erworbenen Kenntnisse weiter zu entwickeln. Auf Grund der Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern, der Teilnahme an Wettbewerben und einer erhöhten Wochenstundenzahl in dieser Fachrichtung ergibt sich eine intensive Form der individuellen Förderung.
In den oberen Jahrgängen können die Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungen im sprachlichen Bereich zusätzliche Lernangebote in Form von Arbeitsgemeinschaften wahrnehmen, die ihnen einen Übergang in die Sekundarstufe II erleichtern.
Schüler helfen Schülern
Einen wichtigen Beitrag zur individuellen Förderung liefert das Projekt „Schüler helfen Schülern“, das in jedem Schuljahr begleitend zum Unterricht durchgeführt wird.
Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8-10 helfen ehrenamtlich als sogenannte „Lerncoaches“ ihren Mitschülerinnen und Mitschülern der Jahrgänge 5 und 6 in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch, Unterrichtsstoff aufzuarbeiten und zu festigen. Dabei wiederholen sie auch zum eigenen Nutzen noch einmal wichtige Grundlagen des Faches und lernen, Verantwortung für den anderen zu übernehmen. Ein wichtiger Aspekt in diesem Projekt ist die Regelmäßigkeit und Verbindlichkeit des gemeinsamen Übens, damit sich die Lernerfolge einstellen.
Die „Lerncoaches“ erteilen Nachhilfe in einem Unterrichtsfach und stimmen ihre Übungen auf den aktuellen Unterrichtsinhalt des jeweiligen Faches ab. Die Fachlehrkräfte begleiten die Arbeit der „Lerncoaches“, indem sie ihnen beratend zur Seite stehen und Übungsmaterialien zur Verfügung stellen.
Der Unterricht findet in Zweiergruppen oder Einzelbetreuung nach Schulschluss in der Schule statt.
Als Nachweis für die erteilten Stunden füllen die „Lerncoaches“ für jede Schülerin und jeden Schüler ein Arbeitsprotokoll aus, das gleichzeitig zum Erwerb eines Zertifikats berechtigt.
An- und Abmeldungen können sich die Eltern der Nachhilfeschülerinnen und -schüler unter dem Punkt „Formulare“ herunter laden.
Lernformen und Arbeitstechniken
I. Grundgedanken
Unsere Schule versteht sich als ein Haus des Miteinander-Lernens für das Leben. Es ist uns ein großes Anliegen, dass die Schüler und Schülerinnen die Fähigkeit entwickeln, zukünftige (Lern-) Aufgaben zielstrebig, selbstständig und Methoden kompetent zu lösen.
Um strukturiertes und vernetztes Wissen aufzubauen und in allen Aufgabenfeldern anwenden zu können, sollen die Schülerinnen und Schüler befähigt werden, ihren Lernprozess in wachsendem Maße selbst zu steuern, was ein bewusstes und individuelles Lernen mit klaren Rahmenbedingungen und festen Strukturen bedeutet.
Binnendifferenzierende Maßnahmen im Unterricht bieten den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, das Lernen zu individualisieren und motivieren, eigenverantwortlich zu handeln.
Zur Realisierung dieses Prozesses ist es wichtig, Strategien des Lernens in Form von Lern- und Arbeitstechniken zu entwickeln und anzuwenden.
Individualisierung des Lernens darf aber nicht zur Vereinzelung führen. Sie muss vielmehr mit dem Lernen in der Gesamtgruppe verbunden werden. Dabei hilft der Einsatz von kooperativen Lernformen den Schülerinnen und Schülern, in sinnvolle soziale und sprachliche Interaktion zu treten, den eigenen Lernprozess zu erweitern und somit die Lernergebnisse zu steigern.
II. Umsetzung der Methoden im Unterricht
Im Anschluss an eine Erhebung der bereits angewandten Methoden in allen Jahrgängen und Fächern, werden folgende Methoden ab Juni 2013 im Unterricht umgesetzt:
1. Methoden zur Entwicklung der Sachkompetenz:
Organisation des Schulalltags (Heftführung, Hausaufgaben, Arbeitsplatz)
Vorbereitung auf Klassenarbeiten
Nachschlagen, Recherchieren
Visualisieren, Präsentieren
Die Vier-Gang-Lesemethode
Die Vermittlung von diesen spezifischen Lern- und Arbeitstechniken stärkt die Schülerinnen und Schüler in ihrem Lernprozess, indem ihnen mit Hilfe der Methoden der Zugang zu Lerninhalten verschafft und das selbstständige Arbeiten in Bezug auf Strukturierung und Darstellung des Inhalts erleichtert wird.
2. Methoden zur Entwicklung der kooperativen Kompetenz:
Think-Pair-Share
Placemat
Kugellager (Double Circle)
Gruppenpuzzle (Jigsaw Puzzle)
Galerierundgang (Gallery Walk)
Reziprokes Gruppenlesen
Fishbowl
Das kooperative Lernen fördert eine demokratische Lernkultur und vermittelt für die Arbeitswelt notwendige Qualifikationen.
Die intensive Auseinandersetzung mit Lerninhalten in Kleingruppen schult die Kommunikationsfähigkeit und fördert das Verantwortungsbewusstsein sowohl für das Lernen der Gruppe als auch für das eigene.
3. Methoden zur Entwicklung des selbstorganisierten Lernens:
Lesetagebuch
Wochenplan
Stationenlernen
Freiarbeit
Die aufgeführten Methoden zählen zu den Grundformen des offenen Unterrichts und dienen der inneren Differenzierung. Es sind handlungsorientierte Methoden, die den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, sich aktiv am Unterricht zu beteiligen. Sie ermöglichen individualisiertes Lernen, weil mit ihrem Einsatz unterschiedliche Interessen, Begabungen, Stärken und Lerngeschwindigkeiten berücksichtigt werden. Unterschiedliche Aufgabenstellungen, verschiedene Sozialformen sowie die Möglichkeiten der Selbstkontrolle erziehen zur Selbstorganisation und Eigenverantwortung und liefern somit einen wichtigen Beitrag zum individuellen und selbstständigen Lernen.
III. Methodenfahrplan
Die Förderung der verschiedenen Kompetenzen erfordert von Beginn an eine enge Verzahnung mit fachlichen Inhalten. Die Schülerinnen und Schüler sollen in möglichst vielen Situationen und in den unterschiedlichen Unterrichtsfächern die Möglichkeit zur Übung und damit gleichzeitig zur Anwendung herausgefordert werden.
An Projekttagen und im Fachunterricht entwickeln die Schüler und Schülerinnen somit aufbauend in allen Jahrgangsstufen ihre Methodenkompetenz.
Übersicht über die Methoden der einführenden Fächer und fortführenden Fächer in den entsprechenden Jahrgängen
Jahrgang | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 |
Lern- und Arbeitstechniken |
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Organisation des Schulalltags (Schultasche packen, Hausaufgabenheft führen, Arbeitsplatz organisieren) | KL |
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Vorbereitung auf Klassenarbeiten | KL | KL |
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Cluster, Mindmap | E | F | D |
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Nachschlagen, Recherchieren |
Fächerübergreifend
| |||||
4-Gang-Lesemethode |
| D | D |
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Kurzreferat |
| D |
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Strichliste |
| M | SW |
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Prozentwerte |
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| M |
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Schaubilder, Diagramme |
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| M | E |
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|
Referat |
|
| D |
|
|
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|
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|
|
|
Kooperative Lernformen |
|
|
|
|
|
|
Partner- und Gruppenarbeit |
Fächerübergreifend
| |||||
Think-Pair-Share | D, E | M |
|
| D |
|
Placemat | E |
|
| D | SW |
|
Kugellager |
| F | E |
| SW |
|
Gruppenpuzzle |
| M |
| E | E, D | E |
Galerierundgang |
|
| NW |
| E |
|
Reziprokes Gruppenlesen |
|
| D | E | E | E |
Fishbowl |
|
|
|
| E, F | E |
|
|
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Formen innerer Differenzierung im Unterricht |
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|
Stationenlernen | E |
| Ge | E, D | F |
|
Lesetagebuch |
| D | E | E | D |
|
Wochenplan |
|
| E | E | E |
|
Freiarbeit |
|
|
| E, F | F | E, F |
Soziales Lernen
Eine wichtige Säule in unserem Schulprogramm ist die Stärkung der sozialen Kompetenz der Schülerinnen und Schüler. Produktives Lehren und Lernen ist nur dann möglich, wenn eine vertrauensvolle Atmosphäre vorherrscht, in der sich jeder auch um das Wohlbefinden des anderen kümmert.
Um dieses Ziel zu erreichen haben wir ein Konzept für die gesamte Schulzeit entwickelt. Dieses beinhaltet u. a. die AGs Streitschlichtung und Buddy sowie die Klassenpatenschaften
Streitschlichtung
Seit 1996 werden an unserer Schule Schüler und Schülerinnen der Klassen 9 in einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft zu Streitschlichtern und Streitschlichterinnen ausgebildet.
Im 10. Schuljahr sind die Streitschlichter und Streitschlichterinnen in den Pausen im Streitschlichtungsraum, wo jüngere Schüler und Schülerinnen sie bei kleinen Reibereien bzw. Konflikten aufsuchen und um Hilfe bitten können. Ziel der Streitschlichtung ist, dass der Konflikt so gelöst wird, dass beide Parteien zufrieden den Raum verlassen und positiv nach vorne schauen können. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Streitenden nach der Lösung des Konfliktes nicht wieder aneinander geraten sind.
Buddy AG
Buddys
In unserer Schule werden Schülerinnen und Schüler zu Buddys ausgebildet. Dieses geschieht in einer freiwilligen AG der Klassen 8 bis 10. Buddy ist das amerikanische Wort für „Freund“, „Kumpel“. Die SchülerInnen lernen, auf ein gewaltfreies Miteinander zu achten (nicht nur in der Schule), sich um MitschülerInnen zu kümmern, die Opfer von physischer oder psychischer Gewalt (z. B. durch Ausgrenzen oder Mobben) sind. Sie werden in ihrer sozialen Handlungskompetenz gefördert und lernen, Verantwortung zu übernehmen. Für Buddys gilt das Motto:
„Aufeinander achten – füreinander da sein – miteinander leben“.
Im laufenden Schuljahr treffen sich die Schülerinnen und Schüler regelmäßig zum Erfahrungsaustausch, und um konkret über „Fälle“ zu diskutieren und zu beraten.
Buddys sind an ihren blau-lila Kapuzenpullis zu erkennen, die sie während der Schulzeit tragen. Um sich den SchülerInnen bekannt zu machen, haben die Buddys Plakate mit Fotos und Namen aufgehängt und sich persönlich in den 5er- und 6er-Klassen vorgestellt. So können sich SchülerInnen jederzeit selber an die Buddys wenden und Hilfe erbitten.
Wie kann ich eingreifen? Wir arbeiten in diesen Seminaren mit verschiedenen Kooperationspartnern zusammen: dem Jugend- und Familienbüro der Stadt Lippstadt, dem Kommissariat Vorbeugung des Kreises Soest, dem AWO Migrationsdienst Lippstadt und dem Diplompädagogen Andreas Luckey, der Schirmherr des Projekts „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
Im laufenden Schuljahr treffen sich die Schülerinnen und Schüler regelmäßig zum Erfahrungsaustausch, und um konkret über „Fälle“ zu diskutieren und zu beraten.
Buddys sind an ihren blau-lila Kapuzenpullis zu erkennen, die sie während der Schulzeit tragen. Um sich den SchülerInnen bekannt zu machen, haben die Buddys Plakate mit Fotos und Namen aufgehängt und sich persönlich in den 5er- und 6er-Klassen vorgestellt. So können sich SchülerInnen jederzeit selber an die Buddys wenden und Hilfe erbitten.
Klassenpatenschaften
Unsere Buddys sind nicht nur mit dem Josefshaus und auf dem Schulhof aktiv, sie kümmern sich auch herzlich und individuell um die Eingangsklassen. Jeweils 3 bis 4 Buddys sind jeder 5. und 6. Klasse als Klassenpaten zugeordnet. Sie wollen den jüngeren Schülerinnen und Schülern den Einstieg in die neue Schule erleichtern und den Klassenlehrerinnen hilfreich zur Seite stehen. Sie sind Ansprechpartner bei Lernschwierigkeiten und Problemen im sozialen Bereich.
Schulsanitätsdienst
Der Schulsanitätsdienst setzt sich aus Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 7 bis 10 zusammen, die einen Ausbildungskurs beim Deutschen Roten Kreuz absolvieren. Die Schulsanitäter übernehmen in den Pausen die Erstversorgung von Kranken und Verletzten an der Schule. Darüber hinaus übernehmen sie die Pflege und Verwaltung der Rettungsmittel und des Sanitätsraumes.
Aus pädagogischer Sicht verfolgt der Schulsanitiätsdienst vor allem soziale Ziele. So werden durch die Übertragung von Verantwortung, das Zutrauen in ihre Selbständigkeit und das Vertrauen, das den Schulsanitätern entgegen gebracht wird, sowohl die Sozialkompetenz als auch das soziale Handeln gefördert. Diese sind einige der wichtigsten Aufgaben, die in den Richtlinien und Lehrplänen für die Realschule in NRW, den Einzelschulen des Landes übertragen werden.
Aufgrund der geltenden Corona Beschränkungen dürfen die Schulsanitäter derzeit keinen Dienst machen.